Die Idee zur Verlagsgründung entstand 1998 aus der Notwendigkeit, eine der wenigen wahrhaft »schönen«, erfüllenden, die Seele sättigenden Beschäftigungen – das Lesen – zu einem Broterwerb werden zu lassen, also aus Hunger. Aus dem profanen Hunger nach einer warmen Mahlzeit, aber auch aus dem unstillbaren Hunger nach der Zeile, dem Satz, dem Buch, welches ungeschrieben im Meer der Gedanken und Verse zum Licht, zur Oberfläche, zum Papier strebt – beziehungsweise zum Verleger. Satt im Sinne von warmem Essen im Bauch werden wir mittlerweile, aber das eine Buch, den einen Autor… den suchen wir immer. Überall. Und eigentlich jetzt erst recht. Unsere Autorenliste nimmt sich bislang zu bescheiden aus, um ein Verlagsprogramm oder gar Verlagsprofil zu skizzieren, indes betrachten wir 2010 als das Jahr, in welchem ein erkennbares Programm Gestalt annehmen soll. Aufbauend auf dem unvergleichlichen Überlebensbericht, Abenteuerbuch und Zeitzeugnis von Henno Martin, »Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste«, in dem der Autor seine zweieinhalbjährige Flucht durch die Wüste Deutsch-Südwest Afrikas zur Zeit des Zweiten Weltkrieges schildert, soll eine Reihe enstehen, die Reiseliteratur, Geschichtliches, Wahrhaftiges und Erfundenes, neu Geschaffenes und Wiederentdecktes zusammenführt. Deren Bandbreite und das andere Ende der Skala könnte Melvilles »Taipi« darstellen, welches in der originalen Fassung von 1843, neu illustriert von einem der »Neuen Wilden«, Bernd Zimmer, die Geschichte eines Walfängers und seines Gefangenenschicksals unter »alten Wilden« während vierer Monate auf einer Südseeinsel schildert. Markus Busch läutet mit seinen »Lautlosen Tagen« die Gegenwart ein. Seine Kurzgeschichten, in der die Absonderlichkeit zur Normalität wird, die Ausweglosigkeit zu Entscheidungen führt und die unausgesprochene Banalität zur allgegenwärtigen Realität verschwimmt, mögen ein Fingerzeig dafür sein, welche Autoren sich bei two BOOKS aufgehoben fühlen können.